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Autor: Redaktion
Hörschaden (1)
In der Isolation entstand ein Hörstück.
Verbindlicher Dank an Bruda Timm Völker und Dokta Leif Ziemann!
In RADIO ONE IS THERE ANYBODY OUT THERE werden wir Zeuge eines surrealen Zwiegesprächs. Wir lauschen einer Rede des letzten Menschen an ein imaginäres Publikum.
Nacht für Nacht sitzt der Soldat John Connor verzweifelt an seinem Funkgerät und schreit seine Geschichte in die Dunkelheit.
Genre: Dystopie, Science-Fiction, Spin-Off
Autor: Patrice Lipeb
Sprecher: Timm Völker
Komposition und Regie: Patrice Lipeb
Mastering: Leif Luxus
VORSCHAU: Abgehangen
Wenn Ihr, liebe Leserschaft, des weiblichen, männlichen oder was für einem Geschlecht auch immer, die kommende Ausgabe unserer kleinen kulturkritischen Kampfschrift aus dem Plasteaufsteller am Distributionsort eures Vertrauens heraus zieht, idealerweise natürlich voll freudiger Neugier und Erregung, dann sollte auch der Frühling als sprichwörtlich blaues Band – und hier ist ausdrücklich nicht das neu-alte Völkischblau gemeint – munter durch die Boulevards des Westens wehen und den allgegenwärtigen Winterschlaf beendet haben. Ab mit alten Bärten! Dumpf abgehangen haben wir zuletzt genug! Stichwort »Bart«: Bei Redaktionsschluss stand noch nicht fest, ob unser zukünftiger Stadthäuptling Jung oder doch jünger sein wird. Vielleicht ist es inzwischen erste Bürgerpflicht (männlicherseits), auch so eine schicke Schenkelbürste im Gesicht zu tragen wie der selbstbewusste Herausforderer und Proto-Hipster von Scharfrechts, dessen Grinsekatzgesicht uns in den letzten Wochen überall von Propagandastellwänden diabolisch verfolgte. Stichwort »Ego«: Das Ich ist Illusion; das weiß nicht nur Brain-Doc Reißig, das weißt auch Du, lieber Leser und liebe Leserin. Daher überlegen wir, im April mit gutem Beispiel voran zu schreiten und auf diese drei Buchstaben (zur Erinnerung: ICH), gänzlich zu verzichten. Ob es uns gelingt? Bleibt dran und schaltet wieder ein, wenn es heißt: »Draußen nur Kännchen, Schätzchen!«
Die Ausgabe 04/20 erscheint am 1. April 2020. Kein Scherz.
Spiegelei
Im Herz der Finsternis
Von Michael Fürch
Tram 15, Miltitz Richtung Meusdorf. Ein junger Amerikaner, Jake ist sein Name, spielt in der Bahn Gitarre. Sehr laut und voller Inbrunst. Er singt ein Lied, das vom »Fucking War Business« handelt. Außer seiner Musik ist nichts zu hören. Niemand spricht. Keiner ermahnt den Sänger, endlich mit dem schrägen Geklampfe aufzuhören. Eine diffuse Befangenheit ist spürbar.
Westwärts März 2020
Reißig und Völker müssen reden (17)
Worüber man nicht mehr spricht, ist nicht mehr da
Drei Tage nach einer lehrreichen Konversation am Tresen des Vereinsheims trafen sich Rising Reißig (Arzt, Sportkletterführer) und Timm Völker (Patient, Musiker) um sich über den Inhalt selbiger Unterhaltung zu unterhalten. Beide befinden sich zum Zeitpunkt des Gesprächs schon seit mehreren Wochen in den Fängen einer Atemwegserkrankung unbekannter Provenienz, weshalb das Gespräch durch häufiges trockenes Husten unterbrochen wird. Trotz allem werden sie, ihrer selbstauferlegten Doktrin folgend, versuchen am Thema der Ausgabe dran zu bleiben und eisernen Widerstand gegen den inneren Drang Phantasmagorien zu bilden ankämpfen. Ob sie diesen Kampf gegen sich selbst bestehen, entnehmen Sie bitte dem folgenden Gesprächsausschnitt.
Kein Ort Nirgends
Angst essen Hunde auf
Von Patrice Lipeb
Es ist schon lustig, dass ausgerechnet Hundebesitzer dazu genötigt sind, sich in steter Regelmäßigkeit kommunikativ mit all Jenen auseinander zusetzten, denen danach gerade der Sinn zu stehen scheint und obendrein zufällig ihren Weg kreuzen. Markiert doch der Besitz eines Hundes, viel eher eine demonstrative Abkehr vom vertrauensvollen Umgang mit der eigenen Spezies, als dass er den Halter als besonders smalltalkaffin ausweist.